Dienstag, 30. April 2013

Japanische Kastaniencremetorte Nesselrode 栗のケーキ



Das Rezept hierzu stammt aus meinem japanischen Backbuch über Crème Bavarois-Torten.

Der Boden ist ein Genoise. Das ist ein Biskuit, der nur physikalisch gelockert wird (das heißt ohne chemische Treibmittel wie Backpulver) und bei dem man mit Vollei arbeitet (Einkesselmethode, Warmschlagen-Kaltschlagen).

Die Basis der Creme Bavarois sind japanische Kastanien (日本栗 Nihon guri), Castanea crenata.
Sie unterscheiden sich in vielen Punkten von den europäischen Esskastanien (Castanea sativa) .*
  • Die japanischen Kastanienbäume werden nur ca. 10 m hoch, die europäischen dagegen über 20 m.
  • Die Früchte sind größer.
  • Die Form ist anders.**
  • Die innere Haut der japanischen Kastanie ist schwerer zu schälen, da sie mehr Tannin enthält.
  • Die Kastanien haben einen höheren Wassergehalt und sind etwas klebriger. Maronen sind trockener.
  • Das Fruchtfleisch der japanischen Kastanie ist gelb. Maronen haben eher weißliches Fruchtfleisch.
  • Sie sind milde im Geschmack. Maronen haben einen kräftigeren Geschmack.
  • Sie enthalten weniger Gerbsäure. Der Geschmack ist dadurch feiner.
  • Sie eignen sich vor allem zum Kochen und nicht so zum Rösten wie Maronen.
*Quelle: Über japanische Kastanien
**Auf dem Foto im verlinkten Post sind drei Sorten aufgeführt. Ganz links die chinesische Kastanie, in der Mitte die europäische und rechts ist die japanische Kastanie abgebildet.

Anm. Chinesische Kastanien sind sehr trocken und eignen sich besonders gut zum Rösten. Sie sind das Gegenteil der japanischen Kastanien. Europäische Kastanien liegen von ihren Merkmalen dazwischen.
Japanische Kastanien können also nicht durch chinesische ersetzt werden!

In Japan kann man japanische Kastanien als  栗の甘露煮 Kuri no kanroni (google-Bilder) kaufen. Das sind Kastanien, die in einem süßen Sirup eingekocht werden. Meist gibt man dem Sirup noch die Früchte von Gardenien hinzu, um die gelbe Farbe zu verstärken.
Dann gibt es noch  栗の渋皮煮  Kuri no shibukawani (google-Bilder). Hier wird die innere Haut drangelassen. Die Kastanien werden mit Wasser, Zucker und Natron gekocht.

Für diese Torte werden Kuri no kanroni verwendet. Da diese nicht nur teuer, sondern auch schwer in Deutschland erhältlich sind, ist die Frage, inwieweit es sich lohnt, das Rezept zu posten.
Sagt einfach Bescheid, wenn ihr das Rezept wollt. Dann reiche ich es nach und editiere diesen Post.

Geschmacklich ist die Torte, wie alle bisherigen Creme Bavarois Torten, ein fein-cremiger, zartschmelzender Traum. Durch die Kastanien vielleicht sogar noch eine Spur vollmundiger als die bisherigen.
Ich fand sie einfach nur köstlich. Eigentlich hatte ich meinem Mann zwei Stück übriglassen wollen, aber ich konnte der Versuchung nicht widerstehen und habe sie (ein Drittel bekam meine Freundin Elsi) alleine aufgefuttert. :-D


Helle Schicht: Creme bavarois mit japanischen Kastanien.
Dunkle Schicht: Creme bavaroise mit japanischen Kastanien und Kakao.
Oben: japanische Kastaniencreme.
Boden: Kakao Genoise

Da sich Leser das Rezept gewünscht haben, reiche ich es nun nach:

Zutaten für eine Springform von 18 cm Durchmesser

Genoise
110 g Vollei
80 g Zucker
35 g Mehl 405
35 g Mehl 550
15 g Kakao
15 g Butter
20 g Milch

Tränke
30 g Wasser
15 g Zucker
9 g brauner Rum

Crème bavaroise

50 g Sirup aus dem Glas "Kuri no kanroni" (in süßem Sirup eingekochte japanische Kastanien)
55 g Milch
50 g Eigelbe
20 g Zucker
5 g gemahlene Gelatine (1/2 Packung)
100 g Kuri no kanroni
15 ml brauner Rum
2 - 3 Tropfen Vanilleessenz
200 g Schlagsahne
5 g Kakao
13 g Wasser

Ausgarnierung (die Menge ist reichlich bemessen)
200 g Kuri no kanroni
100 g Schlagsahne (35 - 42% Fettgehalt)
10 g Zucker
2 - 3 Tropfen Vanilleessenz
2 Stück Kuri no kanroni

Vorbereitung

Mehle mit Kakao (für den Genoise) mischen und sieben.
Die Kuri no kanroni für die Crème bavaroise und die 200 g für die Ausgarnierung durch ein Sieb streichen.
Die 100 g für die Crème beiseite stellen, den Rest im Kühlschrank kalt stellen.

Zubereitung

Genoise
Den Boden der Form mit Backpapier auslegen.
In eine Schüssel (am besten Metall) die Eier und den Zucker geben.
Die Schüssel in ein heißes Wasserbad (größere Schüssel mit heißem Wasser drin) setzen und die Eier-Zucker-Mischung verrühren, bis die Masse 40°C erreicht hat.
Schüssel aus dem Wasserbad nehmen. Die Masse aufschlagen bis sie weiß-cremig ist und man den "ribbon stage" erreicht.
Das Mehlgemisch in drei Etappen auf die Masse sieben und jedes Mal zügig mit dem Schaber melieren (unterziehen).

Butter mit Milch erwärmen, bis die Butter schmilzt.
Anm.: Falls am Schaber nach dem Melieren eine dicke Paste kleben sollte, kann man diese in der Butter-Milch-Mischung glatt rühren.
Die lauwarme Mischung in zwei Etappen behutsam in die Biskuitmasse einrühren.

Masse in die Form gießen.
Im auf 180°C O/U-Hitze vorgeheizten Ofen ca. 27 min backen.

Anm. Wenn die Oberfläche sich bei Fingerdruck elastisch anfühlt, ist der Boden fertig gebacken.

Nach dem Backen verkehrtherum abkühlen lassen.
Ist er etwas abgekühlt, aus der Form lösen und auf Backpapier immer noch verkehrtherum auskühlen lassen.

Tränke
Wasser und Zucker kurz aufkochen lassen, dann abkühlen lassen und den Rum einrühren.
Böden vorbereiten
Vom Boden (unten) aus gemessen zwei etwa 1 cm dicke Böden abschneiden.
Aus den zwei Böden Kreise von 16 cm Durchmesser ausstechen.
Den unteren Boden einseitig (Schnittflächenseite) tränken, den zweiten Boden beidseitig tränken.
Anm.: Tränken bedeutet, mit der Tränke bestreichen, aber nicht durchtränken.
Der dritte, obere Teil mit der Backhaut wird nicht benötigt (und kann aufgenascht werden *g*).
Die Böden bis zur weiteren Verwendung im Kühlschrank kühl stellen.

Crème bavaroise
Die Gelatine in 30 ml Wasser (2 EL) einweichen.
Die 200 g Sahne zu 80% cremig schlagen und bis zur weiteren Verwendung in den Kühlschrank stellen.
50 g Sirup mit 55 g Milch bei kleiner Hitze auf 80°C erhitzen.

In einer hitzestabilen Schüssel 50 g Eigelb und 20 g Zucker weiß-cremig rühren.
1/3 der heißen Flüssigkeit nach und nach einrühren, dann den Rest einrühren.
Wieder zurück in den Topf geben.

Bei schwacher bis mittlerer Hitze unter Rühren am Boden (am besten mit Schaber) auf 80°C - max. 85°C erhitzen. Dauert so 5 min.
Die Temperatur ist erreicht, wenn die Masse andickt und wenn man beim Entlangziehen am Boden eine Spur hinterlässt (Masse teilt sich) bzw wenn man den Schaber mit der Masse überzieht, mit dem Finger durchgeht und eine Linie zurückbleibt, die nicht verläuft.

Ist die Temperatur erreicht, Topf sofort vom Herd nehmen und auf ein nasses Tuch setzen (reduziert die Hitze).
Die aufgequollene Gelatine einrühren und auflösen.
Die 100 g passierten Kuri no kanroni einrühren und die Creme durch ein Sieb in eine Schüssel gießen.

Die Schüssel in ein Eiswasserbad stellen und die Masse durch ständiges Rühren auf 40°C abkühlen.
Aus dem Eiswasserbad nehmen und den braunen Rum und Vanilleessenz einrühren.
Schüssel wieder ins Eiswasserbad stellen und die Masse durch ständiges Rühren auf 18°C abkühlen.
Die Schüssel wieder aus dem Eiswasserbad nehmen.

Einen Klecks Sahne einrühren. Die Hälfte der restlichen Sahne unterheben.
Dann den Rest Sahne unterheben.
Von der fertigen Creme etwa ein Drittel abnehmen und in eine Schüssel geben.
Die 5 g Kakao in den 13 ml Wasser glattrühren und zu dem Drittel geben und einrühren.

In eine 18er Form den unteren Boden mittig einlegen (getränkte Seite nach oben).
Die helle Créme bavaroise in die Form füllen. Glatt streichen.
Den zweiten Boden mittig einlegen.
Die dunkle Crème einfüllen und glatt streichen.
Die Torte für mindestens 2 h in den Kühlschrank stellen und die Creme fest werden lassen.

Creme für die Ausgarnierung
Die 100 g Sahne mit Zucker und Vanilleessenz zu 80% cremig schlagen .
Die restlichen passierten Kuri no kanroni aus dem Kühlschrank in eine weite Schüssel geben und die geschlagene Sahne nach und nach unterheben.
Creme bis zur Verwendung im Kühlschrank kalt stellen.

Die zwei Kuri no kanroni für die Dekoration in kleine Würfel (etwa 5 mm Kantenlänge) schneiden.


Fertigstellung der Torte
Die fest gewordene Torte aus der Form holen.
Einen Spritzbeutel mit einer 7 mm Lochtülle versehen und die Creme für die Ausgarnierung einfüllen.
In Streifen dicht an dicht auf die Tortenoberfläche dressieren.
Die Kastanienwürfel darauf verteilen.

Da ich noch Creme übrig hatte, habe ich damit noch Rosetten aufgespritzt.

Fertig!^^

Die Vorlage für das Rezept habe ich aus dem Buch "Tobikiri no oishisa no babaroazu".

Motto: Backen wie in Japan.^^ 

"Lecker Bentos und mehr" feiert seinen 2. Bloggeburtstag!

Happy Birthday!



Einer der ersten Blogs, die ich verfolge und lese, ist der Blog "Lecker Bentos und mehr" von Danii.
Danii zeigt dort, wie man sich ein leckeres und gesundes Essen für unterwegs (Bento) auf einfache, aber sehr ansprechende Art zubereiten kann. Aber nicht nur das. Sie zeigt auch auf, dass man vieles selbst zubereiten kann wie Gemüsebrühe, Pesto und vieles mehr und zwar sehr verständlich. Ich habe schon viel von ihr gelernt.

Es gibt viele hilfreiche und ausführliche Anleitungen auf ihrem Blog, die mich immer wieder ins Staunen versetzen.
Ich bewundere ihr Können und ihre Kreativität und ich habe schon einige sehr leckere Gerichte von ihr nachgekocht. Und es gibt noch etliche, die ich nachkochen möchte.

Vor allem aber schätze ich den Austausch mit ihr. Sie geht auf einen ein, beantwortet Fragen und gibt wertvolle Tipps. Als Leser fühlt man sich bei ihr willkommen.

Und nun ist der Blog zwei Jahre geworden und anlässlich dieses Ereignisses veranstaltet Danii ein Gewinnspiel mit sehr feinen Preisen (u.a. ihre hervorragenden Pralinen!). Vielleicht habt ihr ja schon den Banner in meinem Blog entdeckt?
Ansonsten könt ihr auch HIER klicken, um zum Gewinnspiel zu gelangen.

Ich wünsche mir, dass Daniis Blog noch lange besteht und wir noch viele Geburtstage feiern können.

Montag, 29. April 2013

Wochenrückblick 23.4. - 28.4.

Bevor ich mit dem Rückblick beginne, möchte ich Euch zwei Blogs vorstellen, über die ich vor kurzem gestolpert bin.

---> Tanya's Cakes
Die Bloggerin zeigt ihre gebackenen Kunstwerke (nicht nur Motivtorten!), die ich sehr inspirierend finde. Was mir besonders gut gefällt, ist, wie sauber sie arbeitet. Einfach nur schön anzusehen. *_*

---> Photisserie
Dieser Blog zeigt ebenfalls wundervolle Fotos und bietet auch viele Informationen.
Vor allem der aktuelle Post "Der Sweettank und eine Handvoll Sternepâtissiers" liefert grandiose Fotos. Da will ich hin. Die wahre Kunst der Pâtisserie! *_* Werft mal einen Blick darauf!

 
Dienstag, der 23. April 2013

Meine Mutter rief gestern an und sagte, dass sie heute vorbeikommt. Da ist natürlich Putzen angesagt.
Als ich so in der Wohnung wirble, klingelt es. Es ist ein Paket für mich. Und zwar bin ich eine Kooperation mit Tchibo eingegangen. Vorletzte Woche kam eine Mail von denen, mit der Frage, ob ich daran interessiert sei, ein paar Produkte zum Thema "Lunchbox" für sie zu testen und darüber zu bloggen. Ich bin bei solchen Anfragen ja immer sehr vorsichtig, aber diese erschien mir seriös. Und von Tchibo habe ich einiges im Schrank, mit dem ich zufrieden bin. Also sagte ich zu. Ich war natürlich auch neugierig, wie so etwas abläuft. Daher nicht wundern, wenn es demnächst Tchibo-Produkte-Tests bei mir gibt.

Meine Mutter und ich treffen uns im Bus, der uns zum Kindergarten bringt und Kazu freut sich, als er Babasan sieht. Während die beiden noch einkaufen gehen (Babasan will ihm was Schönes kaufen), kümmere ich mich zu Hause um das Abendessen. Ich will gleich mal die Boxen ausprobieren. :)

Bald sind die zwei zurück und Kazu zeigt mir stolz, was er alles bekommen hat! Zwei neue "Cars"-Autos!
Und Pudding! Und bunte Cerealien-Ringe!
Ich kann zwar nicht alles gutheißen, aber was soll man schon bei solch strahlenden Kinderaugen sagen?
"Oh, das ist ja toll!" sage ich. :-D

Am Abend, vor dem Abendessen, verabschiedet sich meine Mutter und ich gebe ihr eine Tarte Mont Blanc für meine Schwester mit, die sie morgen besuchen will.

Dann machen Kazu und ich uns über das Abendessen her. Es gibt Kartoffelsalat (nach einem japanischen Rezept), Würstchen und Mini-Roma-Tomaten.


Mittwoch, der 24. April 2013

Zum Frühstück mixe ich mir einen Ananas-Flip. Ja, ich habe mich nun doch dazu durchgerungen. Denn eigentlich wollte ich das Rezept ja auslassen, aber letztendlich siegte die Neugier und vor allem der Drang, kein Rezept auszulassen. :-P
Sehr cremig wie die Basis für eine Creme, bevor man sie zur Rose abzieht. Schmeckt auch nicht nach Ei.
Dennoch, mein Fall ist es nicht. Ich denke, die nächsten Flips werde ich überspringen. *g*
Für Interessierte: Das Rezept findet ihr im "Getränke mit Ananas"-Post, den ich editiert habe.


Heute darf Kazu zu Hause bleiben, denn wir haben vormittags einen Zahnarzttermin. Vor zwei Jahren war ich mit Kazu schon mal beim Zahnarzt, doch da hat er nur geschrien und der Zahnarzt konnte nicht viel erkennen. Ich bin gespannt, wie es dieses Mal wird.

Die Praxis ist kindgerecht eingerichtet. Eine Tafel, über die eine Papierrolle zum Bemalen hängt, hat es Kazu angetan. Dann werden wir hereingebeten. Die Zahnärztin ist ganz lieb.
Kazu staunt über den Stuhl, der auf seine Kommandos hört. Wenn er sagt "hoch", fährt der Stuhl tatsächlich nach oben und bei "Stopp" hält er an. ^^
Dann werden mit Hilfe eines Spiegels gemeinsam die Zähne gezählt. Oben zehn, unten zehn.
Alles bestens und das war es auch schon.
Doch anstatt zu gehen, will Kazu wieder ins Wartezimmer zurück, denn er will unbedingt noch weitermalen. :-D
Ich frage ihn, wie er den Arztbesuch fand. "Schön." Haha, na dann hoffe ich mal, dass es noch viele schöne Zahnarztbesuche gibt.^^

Nach dem Zahnarzt machen wir noch einen Abstecher ins Einkaufscenter. Oh Mann, ging das auf die Nerven. Kazu war nicht unartig oder so, aber er ist überall hingerannt. So schnell, dass ich ihn manchmal aus den Augen verlor. Da könnt ihr es bestimmt nachvollziehen, dass sich da mein Puls erhöhte.

Nachmittags sind wir auf den Spielplatz gegangen, wo Kazu mit seinem Fahrrad herumfahren konnte und wir auch Ball gespielt haben. Ich habe gestaunt, wie kräftig er schon den Ball werfen kann.

Donnerstag, der 25. April 2013

Ich freue mich auf mein wöchentliches Treffen mit Elsi und bereite uns eine Maronencremetorte zu. Ein weiteres Rezept aus meinem Creme Bavarois-Buch.


Doch leider ist Elsi erkrankt und muss das Treffen absagen. Zugegeben, ich war ganz schön enttäuscht und habe traurig alleine ein Stück gegessen. Doch schon der erste Bissen war wieder mal himmlisch und stimmte mich gleich wieder froh. Mmmh. Die Rezepte aus dem Buch sind einfach herrlich.

Auf dem Weg zum Gastroenterologen, bei dem ich mir den Laborbefund abholen will, lege ich einen Stopp bei Elsi ein und bringe ihr ein paar Stücken Torte vorbei. :)
Beim Arzt erfahre ich, dass ich immer noch den Helicobacter in mir trage. Meine Schwägerin (die Schwester von meinem Mann), die Heilpraktikerin ist, hat mir angeboten, diesen ohne Antibiotika zu behandeln. Dazu müsste ich aber desöfteren bei ihr vorstellig werden, was ich momentan zeitlich einfach nicht einrichten kann.
So werde ich die nächste Woche wieder Antibiotika nehmen, und mich anschließend von ihr behandeln lassen. (Im Juni habe ich wieder Zeit.) Und den Tipp mit der Heilerde beherzigen.^^

Nachmittags kommt der Opa und ich habe ein wenig Zeit für mich. Ich nutze sie, um wieder den Coconut Chiffon zu backen, den ich letztens Mal verschickt hatte.
Morgen ist Eltern-Kind Picknick vom Kindergarten aus und ich will einen Chiffon Cake beisteuern.
Und da ich damals vergessen hatte, Fotos von dem Coconut Chiffon zu machen und ich gerne meine Rezepte-Posts mit Bildern versehe, ist das eine gute Gelegenheit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.^^

Der Chiffon geht ziemlich hoch auf im Ofen (was nicht gut ist) und ich befürchte das Schlimmste. Morgen, wenn ich ihn aus der Form hole, werde ich ja sehen, wie er geworden ist.

Freitag, der 26. April 2013

Gleich nach dem Aufstehen flitze ich in die Küche und hole den Chiffon aus der Form. Ach du Schreck. Meine Befürchtungen haben sich bewahrheitet. Seht selbst.


Nun, sehen wir es mal positiv. Jetzt habe ich zumindest ein Foto, um auf meiner Chiffon Cake Seite die Chiffon-Backfehler aufzuzeigen. *g*
(Den Backfehler werde ich dann auf der Seite erklären.)

Ich bin unschlüssig, ob ich den Chiffon nochmal backen soll. Schmecken tut er ja. Nur etwas feucht ist er und die Leute kennen eh keinen Chiffon. Doch dann siegt der Stolz und der Wunsch nach einem ordentlichen Foto. Als Kazu im Kindergarten ist, backe ich ihn erneut.


Hurra! Er ist was geworden. Noch schneiden und einpacken.


Nachmittags geht es dann vom Kindergarten aus zu einem weitläufigen Spielplatz, der ein paar Busstationen entfernt liegt.
Yeah!
Doch die meisten Eltern haben kein Interesse am Kuchen und essen lieber Brot, Aufstrich, Gemüsesticks und Obst. Nur ein Vater traut sich und greift zu und hat dann Schwierigkeiten aufzuhören. :-D
Als er zu mir meint, davon müsse er unbedingt das Rezept haben, weiß ich erst mal nicht, was ich sagen soll.
"Ähm, schwierig. Dazu braucht man eine spezielle Form."
Und dann rutscht mir ein Satz raus, den ich kurz danach am liebsten gelöscht hätte. Den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr (habe ich wohl schon verdrängt) aber es war in etwa:
"Der Kuchen ist gehobenes Backen." Aaaaah!
Dabei wollte ich weder überheblich rüberkommen, noch andeuten, der Mann könne nicht backen. Wir kennen uns schließlich nicht näher. So peinlich.

Seufz. Bin ich überheblich?
Ja, manchmal habe ich wirklich eine besserwisserische Ader, wenn es um Dinge geht, von denen ich meine, Ahnung zu haben.
Und ständig wird mir das zum Verhängnis.
Z.B. Wenn ich eine schicke Torte sehe, bei der lediglich die Sahne zu fest aufgeschlagen wurde, dann habe ich den Drang, demjenigen einen Ratschlag zu erteilen. Derjenige könnte doch dann so eine wundervolle Torte backen, denke ich.
Wenn ich irgendwo lese, dass Kappamaki auf deutsch Gurken-Maki heißt, habe ich den Drang, das zu korrigieren.
Eine hat in ihrem Blog ein Rezept weitergegeben, in dem als Zutat Glucosesirup genannt wird. Doch auf dem dazugehörigen Bild war ein Zuckersirup zu sehen. Glucosesirup und Zuckersirup haben eine völlig andere Viskosität. So wie sie es mache, sei das Rezept gelingsicher, schreibt sie. Aber wenn sie im Rezept eine andere Zutat angibt, als sie tatsächlich benutzt, leitet sie ihre Leser doch in die Irre.
Vielleicht ist es ja wirklich egal, was man benutzt.
In einem anderen Blog hat jemand das italienische Gebäck Brutti ma buoni gebacken, aber das Gebäck "Brutti e buoni" genannt, was nicht korrekt ist.
In all diesen Situationen juckt es mich, etwas zu sagen.

In den meisten Fällen sage ich nichts, aber manchmal kann ich mein besserwisserisches Mundwerk einfach nicht halten.
Ich selbst wäre froh, wenn mir jemand hilfreiche Tipps geben würde. Also erteile ich auch welche und falle damit auf die Nase.
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.
Zu entscheiden, in welcher Situation dieser Spruch Richtigkeit hat, ist wohl die hohe Kunst, die ich noch zu erlernen habe.

Das war jetzt ein wenig Selbstreflexion. Warum handle ich so, wie ich handle? Und wie kann ich an mir arbeiten? Ich werde noch eine Weile darüber nachdenken.

Samstag, der 27. April 2013

Es ist soweit. Vor drei Monaten habe ich einen Lebkuchenteig angewirkt, dessen Ruhezeit nun um ist.
Es ist der Teig für Pulsnitzer Pfefferkuchen nach Siefert. Ich bin gespannt.


Die fertigen Pfefferkuchen sind schön weich, wie ich es von Lebkuchen erwarte.
Geschmacklich, nun wie soll ich sagen, ich kann mir gut vorstellen, dass die vor 100 Jahren auch so geschmeckt haben. Sie schmecken und sie schmecken nach Pfefferkuchen, haben jedoch eine strenge Note, die wahrscheinlich von den Triebmitteln herrührt. Nachdem ich einen gegessen habe, habe ich danach noch diesen Geschmack im Mund, nicht wirklich unangenehm, aber so dominant, dass ich das, was ich danach aß (ich glaube, es war ein Stück Chiffon), nicht mehr richtig schmecken konnte.
Mal sehen, wie sie nach ein paar Tagen schmecken.

Sonntag, der 28. April 2013

Kazu sitzt schon ungeduldig am Frühstückstisch, während ich noch die letzten Sachen hereintrage.
Als mein Blick auf die Kamera fällt, schnappe ich sie mir kurzerhand und fotografieren meinen Schatz. :)


Ein schöner Start in den Tag.

Zum Mittagessen wage ich etwas Neues. Es soll einen Couscous-Broccoli-Auflauf geben, denn ich habe noch Couscous da, den ich aufbrauchen will. Und TK-Brokkoli habe ich eh immer da.
Es ist ein ganz schön großes Risiko.
Das Wagnis liegt darin, dass der Auflauf orientalisch (?, kenne mich da nicht aus) gewürzt ist, mein Mann Couscous nicht mag und der Auflauf lauter Stücke enthält wie Rosinen und Sonnenblumenkerne und Kazu dann meist das Essen verweigert. Und ob den Männern diese für uns nicht übliche Geschmacksrichtung zusagt, weiß ich auch nicht.
Hm, ich hab gar kein Foto gemacht. Moment.
So, schnell mal eins vom Rest geknipst.


Ja, Rest. Denn ich habe Glück gehabt. Den Männern hat es geschmeckt (und mir auch) und sogar Kazu hat seinen Teller leer gegessen.

Da ich keinen extra Post geplant habe, hier mal was zum Auflauf.
Eingeweichter Couscous wird mit frischer Minze, fein gewürfelter, entkernter Chilischote (habe ich wegen Kind weggelassen), Rosinen, Kreuzkümmel, Sonnenblumenkernen, Salz und Crème frâiche vermischt und in die Auflaufform gegeben. Darauf kommt blanchierter Brokkoli, Schafskäse (weggelassen) und nochmals Sonnenblumenkerne.
Als Beilage wird cremig gerührter Rahmjoghurt und Tomatensalat empfohlen.
Eine gute Beilage könnte Evas Tahin-Joghurt-Dip sein.^^

Zur Kaffeezeit serviere ich uns einen Vanilla Chiffon Cake nach dem Buch Home Made Sweets mit Himbeersoße und Früchten.


Wow, schmeckt das köstlich. <3 Hierzu gibt es natürlich einen Extra-Post.

Ansonsten hat mein Sohn das Wochenende ganz viel gezeichnet und seine Bilder an seine Zimmertür geklebt.
Ganz stolz hat er mir die vielen Tesa-Streifen gezeigt.
"Mama, du musst neues kaufen. Der Kleber ist alle."


Habt ihr was Schönes vor? Wie genießt ihr die Sonnentage?
Ich wünsche Euch auf alle Fälle eine schöne Woche!

Sonntag, 28. April 2013

Coconut Chiffon Cake von Yoshiko Shimoi ココナッツのシフォンケーキ


Dieses Rezept stammt aus dem Chiffon-Buch von Frau Yoshiko Shimoi. Ihre Rezepte, bzw ihr Grundrezept, sind leicht anders als die von "Orange Page" (aus dem Orange Page Buch ist z.B. der Milktea Chiffon), deshalb ist es mir wichtig, die Quelle hervorzuheben. Ich werde in Zukunft auch an die Chiffon Cake -Namen die Quelle mit dazuschreiben.


Anfängern empfehle ich, mit den Rezepten aus dem Orange Buch zu beginnen.

Der Coconut Chiffon ist aufgrund des höheren Fettgehalts schwieriger herzustellen als z.B. der Milktea Chiffon, denn das Fett zerstört die Festigkeit des Eischnees. Behutsames Arbeiten ist angesagt.
Wer unsicher ist, kann auch weniger Coconuts Milk Powder nehmen (statt 25 g 20 g) und dafür den Mehlanteil erhöhen (statt 50 g 55 g).

Zutaten für eine 17 cm (20 cm) Chiffon Cake Form

Eigelbmasse
75 g Eigelbe (110 g)
65 ml Milch (110 ml)
55 ml Öl (90 ml)
50 g Mehl 405 (80 g)
25 g Coconuts Milk Powder (40 g)

Eischnee
145 g Eiweiße (240 g)
65 g feiner Zucker (110 g)

Ausgarnierung
200 ml Schlagsahne (300 ml)
2 EL Zucker (3 EL)
Kokosraspeln

Zubereitung

Alle Zutaten abwiegen und bereitstellen.


Die Eiweiße sollten bestenfalls 10°C haben.
Mehl und Kokosnuss-Milchpulver mischen.

Eigelbmasse
Die Eigelbe in eine große, flache Schüssel geben. Die Eiweiße in eine Rührschüssel geben.


Eigelbe mit Schneebesen gut verrühren, aber nicht aufschlagen.
Die Milch nach und nach zugeben und gut verrühren.


Das Öl ebenso nach und nach zugeben und rühren, bis die Masse LEICHT weißlich ist.


Das Mehlgemisch mit etwas Abstand auf einmal dazusieben und einrühren, bis keine Klümpchen mehr da sind. Dazu kann man weiterhin den Schneebesen nehmen.


Eischnee
Ein Drittel des Zuckers zu den Eiweißen geben, mit dem Handrührgerät bei hoher Geschwindigkeit aufschlagen.

Anm. Das habe ich nicht gemacht.  Hier blieb ich meiner Methode treu und machte es so, wie ich es gelernt habe. Also erst langsam aufschlagen, dann schnell. Das erste Drittel Zucker hinzufügen, wenn grobe Bläschen entstanden sind.

Wenn auf der Oberfläche eine 1 cm dicke Bläschenschicht entstanden ist, die Hälfte des restlichen Zuckers hinzufügen, und kräftig weiterschlagen, bis der Eischnee gerade Spitzen bildet.
Den restlichen Zucker hinzufügen und weiterschlagen. Es entsteht ein glänzender Eischnee.

Zusammenfügen
Ein Drittel des Eischnees zur Eigelbmasse geben. Mit dem Schneebesen gründlich einrühren.


Die Hälfte des restlichen Eischnees hinzufügen und mit dem Schneebesen unterheben.


Zum Schluss den restlichen Eischnee auf die Masse geben und auf der Oberfläche leicht einrühren, bis der Eischnee sich mit der Masse verbunden hat.


Tipp: Eischnee vor dem Unterheben nochmals glatt rühren.

Nun mit dem Schneebesen behutsam vom Schüsselboden aus durch die Masse gehen und alles vermengen. Dabei checken, ob keine Eischneenester vorhanden sind.
Zum Schluss mit einem sauberen Schaber nochmals am Rand und Boden lang gehen und für eine homogene Masse sorgen.
Auf dem unteren Foto sieht man gut, wie notwendig dieser Schritt ist.


Nur so viel wie nötig, die Masse bearbeiten, da durch das Kokosnuss-Milchpulver der Eischnee schnell zerstört wird.

Die Masse mit etwas Abstand in die ungefettete Form fließen lassen.


Den Rest in der Schüssel auf der Oberfläche verteilen.

Backen
Im vorgeheizten Ofen bei 180°C O/U-Hitze etwa 30 min backen.


Nach dem Backen den Kuchen sofort verkehrtherum und erhöht auskühlen lassen.
Erst wenn der Kuchen gänzlich ausgekühlt ist, darf er aus der Form genommen werden.

Um ihn aus der Form zu holen, steckt man einen Holzspieß oder eine dünne Palette zwischen Kuchenform und Kuchen hinein und löst ihn mit einer langsamen Hoch und Runter Bewegung außen und innen vom Rand.
Äußere Form durch Herausdrücken entfernen. Dann den Kuchen auf die gleiche Weise vom Boden lösen.


Ausgarnierung
Schlagsahne mit Zucker zu 70% aufschlagen.
Den Chiffon Cake mit der Sahne komplett einstreichen.
Anschließend mit Kokosraspeln bestreuen.

Anm. Ich habe die Ausgarnierung weggelassen, weil ich Kokosraspel nicht so mag.

Als passender Tee zum Coconut Chiffon wird im Buch ein chinesischer Keemun empfohlen.


Quelle: Chiffon Cake, 21 Variationen von Yoshiko Shimoi

Thema: Backen wie in Japan

Samstag, 27. April 2013

Fromage Flan フロマージュフラン


Und hier kommt das letzte Tarte Rezept aus meinem japanischen Backbuch はじめての手作りお菓子 Home made sweets .

Die saftigen, süßen Trockenfrüchte, dazu der knusprige Boden, eine samtige Käsemasse und dazu überbackener Käse.
Der erste Bissen wird mit Skepsis begleitet. "Hm, interessant." Unweigerlich nimmt man einen zweiten Biss.
"Das passt ja." Staunend landet der dritte Happen im Mund. Was für eine Geschmacksvielfalt! Der Kuchen wird nicht langweilig, so dass man gerne noch ein zweites Stück isst.^^

Meine Freundin und ich waren jedenfalls sehr angetan von diesem Kuchen.

Die Tarte ist zwar nicht allzu kompliziert in der Herstellung, doch aufgrund der vielen Komponenten sehr aufwändig. Ich bin gespannt, wer sich rantraut und wünsche euch gutes Gelingen.

Zutaten für eine Tarteform von 18 cm Durchmesser

Mürbeteig (am Vortag vorbereiten), die Menge reicht für zwei 18er-Böden
57 g Butter, Zimmertemperatur
37 g Puderzucker
Etwas Vanillemark
20 g Vollei
12 g gemahlene Mandeln
100 g Mehl
1 Prise Salz

etwas Ei

Biskuit
67 g Vollei (27 g Eigelb + 40 g Eiweiße)
30 g Zucker
1 g Honig
4 g Butter
3 g Milch
33 g Mehl
7 g blanchierte, fein gemahlene Mandeln (almond powder)

Früchte-Einlage (am Vortag zubereiten)
30 g getrocknete Aprikosen
15 g Zucker A
40 g getrocknete Pflaumen
20 g Zucker B (ich habe 15 g genommen)

Käsemasse
150 g Frischkäse, Zimmertemperatur
50 g Zucker C
1 Ei (18 g Eigelb + 32 g Eiweiß)
12 g Speisestärke
80 g Schlagsahne (47% Fettgehalt)

Belag
60 g Brie-Käse

Zubereitung

Mürbeteig
Butter mit Zucker und Vanillemark mit dem Schneebesen glatt rühren.
Ei verquirlen und nach und nach einrühren.
Mandeln zugeben und mit Schaber einarbeiten. Mehl und Salz mit Schaber einarbeiten, ohne dabei viel zu rühren. Am besten den Teig mit dem Schaber an den Schüsselrand drücken und die Schüssel dabei drehen. So verbinden sich die Zutaten.
Ist der Teig glatt, diesen zu einem Paket formen und in Folie gewickelt im Kühlschrank am besten über Nacht ruhen lassen.

Am nächsten Tag den Teig auswickeln und ihn auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche (oder auf Frischhaltefolie) 3 mm dick ausrollen. Die Form damit auslegen.
Teig stippen.
Backpapier etwas größer als die Form zurechtschneiden und den Boden damit auslegen und ihn mit Backgewichten beschweren.

Im vorgeheizten Ofen bei 180°C O/U-Hitze backen.
Wenn der Rand anfängt zu bräunen, Gewichte (Backerbsen) und Papier entfernen und weiter blindbacken, bis der Boden hell-goldbraun wird.
Auf einem Kuchengitter in der Form auskühlen lassen.

Etwas Ei verquirlen und den Mürbteigboden damit bestreichen.
Bei 170°C O/U-Hitze etwa 1 min im Ofen trocknen lassen.
Den Vorgang ein zweites Mal wiederholen.

Früchte-Einlage
Aprikosen mit Zucker A in einen Topf geben, Wasser hizufügen, bis die Aprikosenzu 3/4 im Wasser liegen.
Zum Kochen bringen und 3 min bei kleiner Hitze köcheln lassen. In eine Schüssel mitsamt der Flüssigkeit umfüllen und abkühlen lassen.
Mit den Pflaumen ebenso verfahren.
Die Früchte am besten über Nacht im Sud einweichen lassen.

Biskuit
Den Boden einer 18er Springform mit Backpapier auslegen. Der Rand braucht nicht gefettet oder ausgelegt werden.
Mehl und Mandeln mischen und sieben.
In eine Schüssel (am besten Metall) die Eier, den Zucker und den Honig geben.
Die Schüssel in ein heißes Wasserbad (größere Schüssel mit heißem Wasser drin) setzen und die Eier-Zucker-Mischung verrühren, bis die Masse 40°C erreicht hat.
In einer kleinen Schüssel Butter mit Milch erwärmen, bis die Butter schmilzt.
Eigelb-Schüssel aus dem Wasserbad nehmen. Die Masse aufschlagen bis sie weiß-cremig ist und man den "ribbon stage" erreicht.
Mandel-Mehl auf die Masse sieben und zügig mit dem Schaber melieren (unterziehen).
Etwas von der Masse in die Butter-Milch einrühren.
Anm.: Falls am Schaber nach dem Melieren eine dicke Paste kleben sollte, kann man diese in der Butter-Milch-Mischung glatt rühren.
Die lauwarme Mischung behutsam in die Biskuitmasse einrühren.
Masse in die Form gießen.
Im auf 170°C O/U-Hitze vorgeheizten Ofen ca. 20 min backen.
Nach dem Backen verkehrtherum abkühlen lassen.
Boden aus der Form holen. Deckel mit Backhaut waagerecht abschneiden.
Vom Boden aus gemessen einen 5 mm dicken Boden abschneiden.
Den Boden so zurechtschneiden, dass er in den Mürbteigboden passt.

Käsemasse
Frischkäse mit Zucker C glatt rühren.
Ei verquirlen und nach und nach die halbe Menge einrühren.
Die Speisestärke einrühren.
Das restliche Ei nach und nach einrühren.
Die Sahne einrühren.
Wer mag, kann die Masse noch durch ein Sieb streichen.

Zusammenbau
Die Früchte abtropfen lassen und quer halbieren (so dass sie flacher werden).
Biskuitboden in den Mürbteigboden legen.
Die Früchte auf dem Boden verteilen.


Die Käsemasse darübergießen und verstreichen.
Den Brie-Käse in Scheiben schneiden und auf die Oberfläche legen.


Dabei entstanden zwei Probleme.
Zum einen hatte ich zu viel Käsemasse, da meine Tarteform nur 16 cm Durchmesser hatte.
Daher habe ich den Springformrand meiner 16er Springform auf den Boden gesetzt. So konnte ich die ganze Käsemasse einfüllen. (auf dem Foto sieht es deshalb so aus, als hätte ich plötzlich eine andere Form verwendet.)
Zum anderen wusste ich nicht, wie ich die ganzen Brie-Scheiben unterbringen sollte. Beim Verkosten fanden meine Freundin und ich, dass man die Brie-Scheiben ruhig hätte enger auflegen können. (Im Buch sind es sechs Scheiben.)

Die Tarte im vorgeheizten Boden bei 170°C O/U-Hitze etwa 30 min backen.

Ich habe die Tarteform auf ein Blech gesetzt, da ich damit gerechnet habe, dass Masse überlaufen würde (was sie auch getan hat).

Nach dem Backen hatte ich Probleme, den Springformrand abzubekommen, so dass die Optik etwas gelitten hat. Durch eine Randgarnitur könnte man das aber kaschieren.


Kurioserweise sieht die Tarte im Buch ganz anders aus. Die Oberfläche der Käsemasse ist da braun und der Brie glänzt goldgelb.
Da meine Käsemasse so hell war, habe ich die Tarte 5 min länger im Ofen gelassen, was jedoch dem Brie nicht bekam, der dadurch etwas zu trocken und dunkel geriet.
Auch sind mir die Brie-Scheiben verrutscht, was natürlich nicht weiter schlimm ist. :-P


Das Rezept stammt aus dem Buch "はじめての手作りお菓子 Home made sweets", das ich im Einleitungspost (Buchvorstellung) zu dieser Reihe vorgestellt habe.

Motto: Backen wie in Japan.^^

Freitag, 26. April 2013

Tarte Fromage タルト・フロマージュ


Und hier kommt schon das nächste Tarte Rezept aus meinem japanischen Backbuch はじめての手作りお菓子 Home made sweets .

Wie schon im Wochenrückblick erwähnt, hatte ich so meine Schwierigkeiten. Vor allem mit Backdauer und dem Karamell. Geschmeckt haben sie jedoch immer.^^

Im Rezept werden Kiri und Philadelphia verwendet. Mit dem Cream Cheese der Marke Yukijirushi sind das die in Japan am weitesten verbreiteten Frischkäsemarken.
Im Buch wird darauf hingewiesen, dass jede Sorte ihr eigenes charakteristisches Merkmal hat. Und man nach eigenem Gutdünken die Käsesorten mischen kann, um so immer wieder neue Geschmacksnuancen zu erhalten.

Zutaten für 4 Tartes à 9 cm Durchmesser

Mürbeteig (am Vortag vorbereiten)
57 g Butter, Zimmertemperatur
37 g Puderzucker
Etwas Vanillemark
20 g Vollei
12 g gemahlene Mandeln
100 g Mehl
1 Prise Salz

Käsemasse (am Vortag vorbereiten)
150 g Kiri Frischkäse, Zimmertemperatur
120 g Philadelphia Frischkäse, Zimmertemperatur
60 g Zucker
15 g Eigelb + 25 g Eiweiß
40 g Schlagsahne (47% Fettgehalt)

Karamellsoße
50 g Zucker
15 ml Wasser
30 ml Sahne (38% Fettgehalt)

Puderzucker

Zubereitung

Mürbeteig (Pâte sucrée)
Butter mit Zucker und Vanillemark mit dem Schneebesen glatt rühren.
Ei verquirlen und nach und nach einrühren.
Mandeln zugeben und mit Schaber einarbeiten. Mehl und Salz mit Schaber einarbeiten, ohne dabei viel zu rühren. Am besten den Teig mit dem Schaber an den Schüsselrand drücken und die Schüssel dabei drehen. So verbinden sich die Zutaten.
Ist der Teig glatt, diesen zu einem Paket formen und in Folie gewickelt im Kühlschrank am besten über Nacht ruhen lassen.

Am nächsten Tag den Teig auswickeln und ihn auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche (oder auf Frischhaltefolie) 3 mm dick ausrollen. Die Form(en) damit auslegen. Teig stippen.


Backpapier etwas größer als die Form zurechtschneiden und den Boden damit auslegen und ihn mit Backgewichten beschweren.


Im vorgeheizten Ofen bei 180°C O/U-Hitze backen.
Wenn der Rand anfängt zu bräunen, Gewichte (Backerbsen) und Papier entfernen



und weiter backen, bis der Boden hell-goldbraun wird.


Auf einem Kuchengitter in der Form auskühlen lassen.

Käsemasse
Die Käse jeweils für sich cremig rühren, dann zusammen in eine Schüssel geben und glatt rühren.
Zucker einrühren.
Eigelb und Eiweiß verquirlen und in zwei Etappen einrühren.
Sahne einrühren.
Die Masse in eine luftdichte Frischhaltebox geben und über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Am nächsten Tag die Masse in die vorgebackenen Böden randvoll füllen.


Im vorgeheizten Ofen bei 160°C O/U-Hitze 20 (laut Buch) - 30 min backen.
Die Käsemasse sollte sich leicht nach oben wölben.
Aber sie sollte nicht zu sehr aufreißen.

Beim ersten Mal tat sich nach 20 min backen gar nichts. Ich ließ die Tartes also länger drin. Langsam wöbze sich die Käsemasse nach oben. Aber ich wusste nicht, wie hoch die sich wölben soll.
Nach gut 30 min sah es dann im Ofen so aus.

Charge 1

Die Käsemasse hat sich stark nach oben gewölbt und ist sehr aufgerissen. Das ist zu viel des Guten.
Geschmeckt haben sie trotzdem und auch nicht trocken.

Beim nächsten Mal habe ich sie etwa 26 min drin gehabt. Sie rissen nur leicht ein.
Beim dritten Mal erzielte ich bereits nach 20 min eine schöne Wölbung und hatte keine Risse. Sie wurden aber auch heller, wie man auf den Fotos gut sieht. Charge 3 sind die ausdekorierten Tartes.

Optimal wäre eine schöne Wölbung, ohne dass die Masse aufreißt.

Also ab 20 min Backzeit vor dem Ofen auf Lauerstellung gehen. :-P

Tartes auf einem Kuchengitter in der Form auskühlen lassen.

Charge 2
Karamellsoße
In einen kleinen Topf den Zucker geben, Wasser hinzufügen und bei schwacher Hitze den Zucker schmelzen lassen. Weiter erhitzen, bis der Zucker karamellisiert und bernsteinfarben wird.
Topf vom Feuer nehmen und die Sahne nach und nach einrühren. Habt ihr den Zucker sehr stark eingedickt, könnt ihr auch etwas mehr Sahne dazugeben.
Die Karamellsoße soll schön glatt und sämig werden und darf nicht zu flüssig sein.
Soße bei Zimmertemperatur abkühlen lassen.

Fertigstellung
Den Rand der gänzlich abgekühlten Tartes mit Puderzucker bestäuben.
Auf die Mitte der Tartes die Karamellsoße als Gitter aufspritzen. Dazu bastelt man sich am besten eine kleine Spritztüte.

Da ich selbst noch keine Anleitung geschrieben habe, wie man Spritztüten faltet, dachte ich, ich setz einfach einen Link zu einer Faltanleitung. Doch ich suchte und suchte und fand nichts, dass meinen Vorstellungen entsprach. Die Anleitung, die mir am meisten zusagte, ist die von Dr.Oetker.
Da werde ich wohl mal selber eine Anleitung schreiben müssen. :-P

Beim ersten Mal wurde mir die Karamellsoße zu flüssig. Das Gitter floss breit.


Beim zweiten Versuch bekam ich erst gar keinen Karamell zustande, da mir mein Zucker auskristallisiert ist.
Ich und der Zucker verstehen uns nicht so gut. ^^;;

Beim dritten Versuch war es schon besser, wobei der Faden wohl doch noch etwas feiner hätte sein können. Auch habe ich vergessen, VORHER den Rand abzupudern. Für die Optik ist es besser, wenn man erst den Rand bepudert und dann die Mitte mit der Soße verziert. Natürlich muss es kein Gitter sein.
Die Tartes schmecken auch ohne Soße, aber der Karamell hebt den Geschmack.


Das Rezept stammt aus dem Buch "はじめての手作りお菓子 Home made sweets", das ich im Einleitungspost (Buchvorstellung) zu dieser Reihe vorgestellt habe.

Motto: Backen wie in Japan.^^